Die neun Finalisten beim $10.000 Main Event der World Series of Poker 2019 stehen fest. Die gute Nachricht ist, dass ein deutscher Pokerspieler die Finalisten als Chipleader anführt. Die schlechte Nachricht ist, dass die fünf anderen DACH-Spieler ausgeschieden sind, einer von ihnen an der Bubble zum Finaltisch.
Der Spieltag begann rasant, es dauerte nicht einmal eine Stunde, da waren die ersten fünf Spieler bereits ausgeschieden.
Thomer Pidun stellte seine 2,8 Millionen bei Blinds 150.000/300.000/300.000 gegen das Minraise von Milos Skrbic All-in, bekam den Call vom Serben und verlor mit [ah][8s] gegen [jh][js].
Wenig später kam es zum zweiten Showdown zwischen Christopher Ahrens und Alex Livingston. Beim ersten floppte der Kanadier mit [5h][5d] gegen [jc][jd] von Ahrens ein Set. Beim zweiten zeigte der Deutsche [5d][5s], verfehlte aber gegen [ks][kd] von Livingston das Board.
Pidun (33.) und Ahrens (31.) kassierten jeweils $261.430 Preisgeld.
Danach dauerte es bis Level 34 (250.000/500.000/500.000), ehe die letzten zwei Tische erreicht waren.
Hossein Ensan lag zu diesem Zeitpunkt mit 120 Millionen Chips in Führung vor Timothy Yu (102 Millionen). Dahinter klaffte eine große Lücke zu Skrbic (47 Millionen) auf Platz drei.
Robert Heidorn (15,7 Millionen), Viktor Rau (11,15 Millionen) und Enrico Rudelitz (5,95 Millionen) kämpften weiter um den Anschluss zur Spitze.
Rudelitz bekam dann auch schnell eine gute Gelegenheit zum Double-Up, als er seine Chips mit [ks][kd] gegen [ac][qs] von Dario Sammartino vor dem Flop im Pot untergebracht hatte. Der Flop änderte nichts, aber Turn traf der Italiener das [ah] und schickte Rudelitz letztlich auf Platz 17 für $400.000 Preisgeld an die Rail.
Für Viktor Rau aus Österreich endete die Reise in Level 35 (300.000/600.000/600.000) auf Platz 13 für $600.000. Er ging per 3-Bet gegen Henry Lu All-in, lief mit [qh][qc] gegen [kc][kd] und war bereits am Turn gegen ein Set drawing-dead.
Im nächsten Level (400.000/800.000/800.000) kam es zunächst zum Duell der Shorties, das Henry Lu mit [7c][7h] gegen [ah][kd] von Michael Niwinski auf [td][tc][7s][2h][6d] zu seinen Gunsten entschied.
Zu elft spielten die beiden Bigstacks Timothy Su und Hossein Ensan dann den bis dahin größten Pot des Turniers aus.
Ensan hatte vom Cut-off für 1,6 Millionen eröffnet, callte die 3-Bet von Su (Small Blind) auf 6,8 Millionen und callte weitere 6 Millionen am [qh][ts][7d]-Flop.
Die [7s] am Turn checkten beide, sodass es Su nach der [6h] am River noch einmal mit 16 Millionen Chips versuchte. Ensan antwortete mit dem Raise auf 45 Millionen und schickte Su in den Tank.
Nach gut fünf Minuten kam der Call, Ensan drehte [tc][th] zum Full House um und ballte die Fäuste, während Su seine Holecards muckte.
Ensan baute seinen Stack so auf satte 162 Millionen aus, Su dagegen fiel zurück auf 39,5 Millionen.
Auf Rang zwei rückte Garry Gates vor, der in der Folge Lu auf Rang elf an die Rail schickte. Auf [jc][td][7s][6d] hatte Lu mit einer Bet für 7,8 Millionen die Initiative übernommen, Gates check-raiste All-in und auch Lu benötigte gut fünf Minuten für den Call. Mit [ks][js] hatte er schließlich ein Kicker-Problem gegen [ac][jh], das die [8h] am River nicht löste.
Die letzten zehn Spieler nahmen dann am großen TV-Tisch Platz, ein Spieler musste noch gehen.
Hossein Ensan (Germany) - 169.500.000
Garry Gates (USA) - 102.400.000
Zhen Chai (USA) - 44.500.000
Nick Marchington (UK) - 44.500.000
Dario Sammartino (Italy) - 39.900.000
Kevin Maahs (USA) - 39.200.000
Milos Skrbic (Serbien) - 27.000.000
Timothy Su (USA) - 23.100.000
Robert Heidorn (Germany) - 13.000.000
Alex Livingston (Canada) - 13.000.000
Und dieser Spieler war dann leider Robert Heidorn. Der deutsche Pro konnte sich nicht mehr entscheidend einschalten, open-pushte letztlich in Level 37 (500.000/1.000.000/1.000.000) seine letzten neun Big Blinds mit [kh][qh] und verlor den Coinflips gegen [8h][8d] von Alex Livingston, der Heidorn vom Button isoliert hatte.
Robert Heidorn musste nach einem insgesamt ganz starken Main Event mit Rang zehn zufrieden sein, bekam dafür aber bereits $800.000 Preisgeld ausbezahlt.
Klarer Chipleader vor dem Finale, das nach einem Ruhetag am Sonntag um 12 Uhr Las Vegas Ortszeit (21 Uhr MEZ) beginnt, ist EPT-Champion Hossein Ensan, dem mein Kollege Howard Swains von PokerStarsblog.com einen Artikel widmete. Dahinter folgt Garry Gates, der aufgrund seiner jahrelangen Arbeit in der Pokerindustrie - seit zehn Jahren bei PokerStars - auf eine große Fanbase auch unter den Spielern bauen kann.
Die Chipstände der Finalisten:
Seat 1: Hossein Ensan (Germany) - 177.000.000
Seat 7: Garry Gates (USA) - 99.300.000
Seat 6: Zhen Chai (USA) - 60.600.000
Seat 4: Kevin Maahs (USA) - 43.000.000
Seat 9: Alex Livingston (Canada) - 37.800.000
Seat 3: Dario Sammartino (Italy) - 33.400.000
Seat 8: Milos Skrbic (Serbien) - 23.400.000
Seat 5: Timothy Su (USA) - 20.200.000
Seat 2: Nick Marchington (UK) - 20.100.000
Die Zahlen zum $10.000 Main Event der WSOP 2019
Entries: 8.569 / 9
Tag 1A: 1.334
Tag 1B: 1.914
Tag 1C: 4.877
Late Registration 2AB: 100
Late Registration 2C: 344
Preispool: $80.548.600
Bezahlte Plätze: 1.286
Min-Cash: $15.000
Payouts Final Table:
1: $10.000.000
2: $6.000.000
3: $4.000.000
4: $3.000.000
5: $2.200.000
6: $1.850.000
7: $1.525.000
8: $1.250.000
9: $1.000.000
Viele weitere Infos und Stories findet ihr bei PokerStarsblog.com, Live-Updates bei Pokernews.com.
WSOP photos by Poker Photo Archive