Nach dem Sieg von Dietrich Fast beim Super High Roller Event der Asia Championship of Poker 2017 (siehe News), war mit Dominik Nitsche ein weiterer deutscher Pro drauf und dran den HK100.000 ACOP Main Event zu gewinnen.
Am Ende hat es aber nicht ganz gereicht. Dominik musste sich mit Platz drei begnügen, ehe Alan Lau nach einem Heads-Up-Deal Aaron Been auf Platz zwei verwies und sich den Titel sicherte.
Der Main Event lockte 308 Pokerspieler in den PokerStars LIVE Pokerroom, der Preispool lag damit bei HK$28.674.800, 36 Plätze wurden bezahlt.
Für Dominik lief es von Beginn an sehr gut. Er übernahm am zweiten Spieltag die Führung, knackte dabei als einziger Spieler die Marke von 500.000 Chips, und nutzte tags drauf vor allem die Moneybubble, um seinen Stack auf satte 2.563.000 Chips auszubauen. Sein ärgster Verfolger, bei noch 23 Spielern, die sich für Tag 4 qualifiziert hatten, war Brian Altman mit 1.536.000.
Für den Rest der deutschsprachigen Gruppe, lief es deutlich schlechter. Christian Christner, Koray Aldemir und Martin Finger erreichten zwar Tag 3 drei, schieden auf dem Weg ins Geld aber vorzeitig aus. Vorjahressieger Vladimir Geshkenbein überstand die Bubble, verabschiedete sich aber wenig später auf Rang 35 für HK$186.000 ($24.180) Preisgeld.
Auch am vierten Spieltag saß Dominik fest im Sattel, erreichte mit deutlich über 100 Big Blinds souverän den inoffiziellen Finaltisch der letzten neun Spieler. Doch nach der Dinnerbreak wurde es plötzlich eng. Der Deutsche lief mit Pocketjacks gegen Pocketaces vom Spanier David Laka und zierte etwas später bei noch sieben Spielen mit 730.000 das Ende des Chipcounts.
Kurz vor dem Finale schien Dominik also die Luft auszugehen, doch es handelte sich nur um ein kleines Zwischentief. Dominik verdoppelte per Coinflip gegen Laka, gewann mit einem Drilling einen großen Pot gegen Stephen Chidwick und erreichte das Finale der letzten sechs Spieler schließlich auf Rang vier.
Die Führung eroberte Aaron Been, der den Marathontag schließlich nach knapp 15 Stunden mit dem Bustout von Atanas Kavrakov beendete. Der Bulgare stellte seine 1,25 Millionen Chips per 3-Bet mit [qs][qd] All-in, Been callte mit [ac][kd] und traf am Turn den letztlich entscheidenden [ks].
Die Chipstände zum Finale:
Name | Country | Chips | BBs |
---|---|---|---|
Aaron Been | United States | 4.805.000 | 96 |
Stephen Chidwick | United Kingdom | 2.790.000 | 56 |
Alan Lau | Hong Kong | 2.760.000 | 55 |
Dominik Nitsche | Germany | 2.330.000 | 47 |
Brian Altman | United States | 1.495.000 | 30 |
David Laka | Spain | 1.245.000 | 25 |
Für Dominik ging es dann sehr gut los. Im Blindbattle callte er das All-in von Laka (Big Blind) für 1,65 Millionen Chips, war mit [th][td] gegen [kc][6d] klarer Favorit und gewann die Hand auf [3c][qc][5s][qh][qs] mit einem Full House. Während der Spanier mir Rang sechs zufrieden sein musste, baute Dominik seinen Stack auf 3,8 Millionen Chips aus.
Zwischendurch gab Dominik ein paar Chips wieder ab, doch mit dem Bustout von Brian Altmann auf Rang fünf übernahm er wenig später mit 4,9 Millionen Chips sogar die Führung vor Been (4,75 Millionen), Chidwick (3,16 Millionen) und Alan Lau (2,75 Millionen).
Von einer Vorentscheidung konnte bei diesem Zwischenstand keine Rede sein. Im Gegenteil, zu Beginn von Level 28 (30.000/60.000/10.000) lagen zwischen Platz eins und vier nur noch 13 Big Blinds. Doch spätestens in Level 29 (40.000/80.000/10.000) nahm das Finale wieder Fahrt auf.
Chidwick war short, traf dann nach Preflop-All-in mit [as][9c] gegen [9d][9h] das [ad] am River und verdoppelte auf 1,6 Millionen. Wenige Minuten später war der Brite selbst mit [9c][9s] erneut vor dem Flop All-in, diesmal hielt Been mit [ah][qh] dagegen, traf zunächst am [4h][8h][as]-Flop Toppair und am Turn dann sogar die [6h] zum Nutflush.
Nur eine Hand später open-raiste Been erneut, Dominik pushte seine rund 2 Millionen mit [ah][2c] und bekam den Call von Been mit [td][th]. Der Deutsche verfehlte das Board und musste mit Rang drei für HK$2.714.000 ($352.820) zufrieden sein.
Heads-up führte Been knapp mit 8.005.000 (100 BB) zu 7.370.000 (92 BB) von Lau, sodass die beiden aufgrund des großen Preissprungs von Rang eins (HK$6.715.000) zu Rang zwei (HK$4.286.000) zunächst einen Deal abklopften.
Und es wurde Einigung erzielt. Been akzeptierte HK$5.500.500, Lau HK$5.400.500 und HK$100.000 blieben für den späteren Champion im Preispool.
Zudem stimmten beide Spieler einer Verkürzung der Levelzeit auf nur noch 15 Minuten zu, sodass ein ähnlich langes Heads-up wie bei der PokerStars Championship Macau im Mai (13 Stunden!) nicht zu befürchten war. Zu verschenken hatten beide Spieler dennoch nichts.
Been baute seinen Stack zunächst auf 11,6 Millionen Chips aus, ehe Lau in Level 33 (90.000/180.0000/30.000) mit Pocketkings auf über 10 Millionen verdoppelte.
Zwei Level später verdoppelte Been mit einer Straight auf 7,7 Millionen, konnte sich aber nur kurz freuen, denn der nächste massive Pot folgte prompt.
Been limpte aus dem Small Blind [ah][jh], Lau raiste aus dem Big Blind mit [ah][jh] auf 1 Million und callte insta nach dem Push von Been. Das Board fiel dann [ks][4s][6c][6d][8s], Lau verdoppelte auf 14 Millionen, Been blieben noch knapp fünf Big Blinds.
Es war die Vorentscheidung, denn eine Hand später war Been mit [4h][3h] gegen [3d][3s] All-in und musste sich dem Spieler aus Hong Kong auf [ac][6d][8c][qh][ah] endgültig geschlagen geben.
Das Ergebnis:
Entries: 308
Preispool: HK$28.674.800
Bezahlte Plätze: 36
Place | Name | Country | Prize (HKD) | USD |
---|---|---|---|---|
1 | Alan Lau | Hong Kong | $5.400.500* | $692.115* |
2 | Aaron Been | USA | $5.500.500* | $704.931* |
3 | Dominik Nitsche | Germany | $2.714.000 | $352.820 |
4 | Stephen Chidwick | United Kingdom | $2.142.800 | $278.564 |
5 | Brian Altman | United States | $1.571.700 | $204.321 |
6 | David Laka | Spain | $1.285.800 | $167.154 |
7 | Atanas Kavrakov | Bulgaria | $1.000.200 | $130.026 |
8 | Tom Alner | UK | $843.000 | $109.590 |
9 | Guoliang Wei | China | $685.800 | $89.154 |
10 | Gabriel Le Jossec | Canada | $557.000 | $72.410 |
11 | Terry Tang | China | $471.500 | $61.295 |
12 | Qiang Fu | New Zealand | $471.500 | $61.295 |
13 | Yuliyan Kolev | Bulgaria | $386.000 | $50.180 |
14 | Billy Argyros | Australia | $386.000 | $50.180 |
15 | Andy Chan | Hong Kong | $386.000 | $50.180 |
16 | Henry Wang | Taiwan | $314.000 | $40.820 |
17 | Wei Liu | China | $314.000 | $40.820 |
18 | Dan Smith | United States | $314.000 | $40.820 |
19 | Daniel Dvoress | Canada | $257.000 | $33.410 |
20 | John J Myung | United States | $257.000 | $33.410 |
21 | Yuan Li | China | $257.000 | $33.410 |
22 | Nan Hong | China | $228.500 | $29.705 |
23 | Yang Song | China | $228.500 | $29.705 |
24 | Zhaojun Ruan | China | $228.500 | $29.705 |
25 | Jimmy Guerrero | France | $200.000 | $26.000 |
26 | Jordan Westmorland | United States | $200.000 | $26.000 |
27 | Jack Wu | Taiwan | $200.000 | $26.000 |
28 | Jiaxiu | China | $186.000 | $24.180 |
29 | Shaoqing Liu | China | $186.000 | $24.180 |
30 | Dobromir Nikov | Bulgaria | $186.000 | $24.180 |
31 | Samantha Cohen | United States | $186.000 | $24.180 |
32 | Wayne Zhang | China | $186.000 | $24.180 |
33 | Ryan Yum | Hong Kong | $186.000 | $24.180 |
34 | Yang Zhang | China | $186.000 | $24.180 |
35 | Vladimir Geshkenbein | Switzerland | $186.000 | $24.180 |
36 | Damian Zachowicz | $186.000 | $24.180 |
* Die markierten Spieler haben sich auf einen Deal geeinigt.