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Platinum Pass-Gewinner Michael Robionek: "Mein Einsatz war die Zukunft!"

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Pokerspieler aller Level zusammenzubringen und das größte $25.000-Event der Pokergeschichte veranstalten, das waren die beiden vorrangigen Ziele der PokerStars Players NL Hold'em Championship auf den Bahamas.

Dass sich die PSPC tatsächlich als größtes $25K-Event in die Geschichtsbücher eingetragen hat, belegen die Zahlen. Dass tatsächlich Pokerspieler aller Level bei diesem Mega-Event aufeinandergetroffen sind, dafür steht unter anderem Michael Robionek.

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Michael Robionek fühlt sich wohl im Haifischbecken der PSPC

Der 46-Jährige aus Gelsenkirchen-Buer ist ein echter Microstakes-Spieler, hat sich seinen Platinum Pass durch den Sieg beim ‚Human Lie Detector'-Freeroll erspielt und am Ende im Atlantis Resort $150.600 gewonnen.

Während der PSPC ist schon viel über Michael geschrieben worden, die Geschichte aber noch längst nicht zuende erzählt.


Investment in Zukunft

Mit dem Abstand von gut zwei Wochen wird im Gespräch mit Michael schnell klar, dass die Players Championship für ihn eine ganz besondere und einmalige Chance war. Die Chance für einen beruflichen Neustart - und zwar nicht als professioneller Pokerspieler.

Vor zwei Jahren verlor Michael seinen Job im Vertrieb bei einem internationalen Stahlunternehmen. „Ich habe Nischenprodukte verkauft, und nach ein paar Firmen-Fusionen stand ich da mit meinem Nischenwissen", so Michael, der sich parallel aber schon ein zweites Standbein im Event-Bereich aufgebaut hatte.

Und genau dieses Standbein wird in den kommenden Wochen und Monaten ausgebaut: „Da mir niemand einen Job gegeben hat, muss ich jetzt selber in meine Zukunft investieren. Ich habe auch schon konkrete Pläne für ein Start-Up im Eventbereich, mehr möchte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen."

Die Pläne liegen schon längere Zeit in der Schublade, waren ohne externe finanzielle Mittel aber nicht zu realisieren. Als Michael dann im November das ‚Human Lie Detector'-Freeroll und damit den Platinum Pass gewann, war ihm sofort klar: „Mein Einsatz bei diesem Turnier war die Zukunft, der Lifechanger. Selbst mit einem Mincash hätte ich mir etwas aufbauen können."

Die Vorbereitung

Dementsprechend umfangreich war die Vorbereitung auf das Turnier seines Lebens.

Michael, der sich seine kleine Bankroll mit Freerolls aufgebaut hat und seinen größten Pokererfolg vor einigen Jahren als Runner-up bei einem $1-Turnier - Preisgeld rund $85 - feierte, nutzte die von PokerStars bei Facebook exklusiv für Platinum Pass-Gewinner angeboten Coaching-Sessions mit Top-Spielern wie Daniel Negeanu, Chris Moneymaker oder Maria Konnikova.

Er schloss sich auch der Trainingsgruppe von Felix xflixx Schneiders an, zu der sechs weitere Platinum Pass-Gewinner aus Deutschland zählten. „Mit dieser Gruppe haben wir auf Einladung von Felix in Köln auch ein Liveturnier gespielt, wo ich aber schon nach einer halben Stunde ausgeschieden bin", lacht Michael.

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Volle Konzentration, es geht um die Zukunft

Ein ganz wichtiger Aspekt war für Michael aber die mentale Vorbereitung und dazu zählte auch der Verkauf von Anteilen im Vorfeld des Turniers. „Im Rückblick war das ein ganz entscheidender Punkt. Zu wissen, dass ich schon vor der ersten gespielten Hand im Plus bin, hat sich sehr positiv auf mein Mindset ausgewirkt. Ich hatte einfach weniger zu verlieren, als viele andere."

PSPC Keyhands

Keyhands gab es natürlich viele bei fast vier Tagen Poker, einige sind Michael aus verschiedenen Gründen aber besonders in Erinnerung geblieben.

Dazu zählt eine Hand gegen Matthias Eibinger, der es auf $5 Millionen an Turniergewinnen bringt und im Dezember den €50K Super High Roller Event der EPT Prag gewann.

In der Schlussphase des ersten Spieltags nahm Michael den Österreicher mit Poketqueens gegen Pokettens vom Tisch. Es war kein großer Pot, Matthias hatte zuvor schon eine große Hand verloren. Aber die Chips reichten aus, um den Tag über Average abzuschließen - und den Tag mit dem Bustout eines Pros zu beenden ist immer gut für das Selbstvertrauen.

Für Diskussionsstoff sorgte dann eine Hand gegen den deutschen Pro Franz Ditz zu Beginn von Tag 3.

Bis zum $25K-Mincash mussten noch rund 15 Spieler ihre Plätze räumen, Michael lag mit gut 300.000 Chips knapp über dem Durchschnitt und die Marschroute war klar: „Alles wegfolden und sicher ins Geld kommen."

Aber es folgte eine Situation, die Michael so nicht auf dem Zettel hatte.

Er bekam Pocketaces gedealt, spielte gegen das Open-Raise von Franz die 3-Bet und der antwortete mit dem All-in für 250.000 Chips.

„Mir wurde in diesem Moment noch einmal deutlich bewusst, dass ich in meine Zukunft investieren kann, wenn ich hier ins Geld komme. Verliere ich die Hand aber, bin ich short und laufe Gefahr leer auszugehen", beschreibt Michael den Konflikt.

Nach zwei Minuten machte er den Call, gewann die Hand gegen Pocketkings und der Rest ist Geschichte.

Franz war im ersten Moment verständlicherweise etwas angefressen, aber Michael suchte einen Tag später auf der Players Party das Gespräch, das mit Shakehands endete.

Etwas länger beschäftigte ihn auch seine Bustout-Hand, die von auf den ersten Blick nach Standard aussah.

Nach einem Raise des aggressiv spielenden Farid Jattin, stellte Michael seine letzten sieben Big Blinds aus dem Small Blind mit [as][5s] All-in. Im Big Blind wachte dann Julien Martini, der das Turnier später auf Platz zwei abschloss, mit Pocketaces auf und schickte Michael auf Rang 21 an die Rail.

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Michael verlässt die Große Bühne der PSPC

„In dieser Situation habe ich meinen Reads nicht getraut. Martini hatte schon bevor die Action losging die Stacks durchgezählt, was für mich ein Zeichen war, dass er eine starke Hand haben müsste. Da hätte ich zu einer anderen Entscheidung kommen können. Außerdem stand der nächste Preissprung bevor. Auf der Anzeige standen zwar noch 22 Spieler, aber da hätte ich auch nochmal beim Floor nachfragen können und so vielleicht $25.000 mehr gecasht. Aber ich will mich dafür nicht richten. Nach vier Tagen Poker, an denen ich kaum geschlafen habe, war ich am Ende meiner Leistungsfähigkeit."

Die Pokerzukunft und das verflixte PokerStars School MTT-Quiz

Was die Zukunft im Bereich Poker bringt, da ist sich Michael noch nicht schlüssig. „Natürlich möchte ich irgendwann wieder ein großes Liveturnier spielen, auch um zu sehen, ob sich so ein Ergebnis wiederholen lässt. In diesem Jahr wird sich aber alles um meine beruflichen Projekte drehen."

Online dagegen wird er seinem Hobby treu bleiben: „Ich habe noch 80 Euro bei PokerStars, damit lässt sich auf jeden Fall arbeiten. Und natürlich werde ich auch weiter Freerolls spielen."

Einen ersten kleinen Teilerfolg hat Babapaps, wie Michael bei PokerStars heißt, nach der PSPC auch schon verbucht. Er hat sich für das Finale der ‚Reise nach Vegas'-Freerolls qualifiziert, spielt damit am 25. Februar um eine Reise in die Glückspiel-Metropole im Wert von $5.000.

Und dann gibt es da auch noch eine weitere Sache auf der Bucketlist von Michael. Als Mitglied bei PokerStars School schnappt er sich auch dort immer wieder kostenlose Turniertickets, nimmt an Aktionen teil und absolviert die verschiedenen Pokerkurse.

Ausgerechnet das Quiz zum MTT-Kurs bereitet ihm dabei Kopfzerbrechen und sorgte für eine witzige Anekdote bei der PSPC. „Ich weiß gar nicht, ob ich das hier überhaupt sagen soll, aber den 15. Kurs, den Multitable-Kurs, den bestehe ich einfach nicht."

Tatsächlich wollte er das Quiz deshalb nach Tag 3 der Players Championship, als er bereits $86.400 Preisgeld sicher hatte, zusammen mit den anderen deutschen Platinum Pass-Gewinnern lösen. „Daraus wurde allerdings nichts, weil die anderen sich kaputt gelacht haben", erzählte Michael und musste selbst dabei lachen.




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